Introvision – die Kunst, ohne Stress zu leben

Viele Menschen fühlen sich wie ein Dampfkochtopf. Stressmanagement versucht den Stress zu managen. Introvision dagegen stellt, um im Bild zu bleiben, die Herdplatte aus.

Ulrich Dehner, hat die Introvision für die Resilienz entdeckt. Introvision wurde ursprünglich an der Universität Hamburg für die Lehrerausbildung entwickelt. Es ging darum, angehenden Lehrern den Stress zu nehmen, indem innere Prozesse bewusst gemacht werden.

Um dieses Verfahren schneller anwendbar zu machen, hat Dehner die Introvision entwickelt. Dabei identifiziert er zunächst Stresssituationen. Diese werden durch einen äußeren Reiz ausgelöst. Bei vielen Menschen sind beispielsweise Prüfungen solche Situationen. Unter Stress können sie nicht mehr normal reagieren, vergessen vieles und können sich kaum noch konzentrieren. Ausgelöst wird dies durch einen sogenannten “Alarm”. Um diesen zu deaktivieren, erstellt Dehner bereits in einer der ersten Sitzungen eine Audioaufnahme, die er den Klienten mitgibt. Diese Aufnahme in einer Länge von 7 bis 8 Minuten muss der Klient täglich anhören. Nach einer bis drei Wochen kann er auf diese Weise selbst hartnäckige Alarme löschen.

Schritte seiner Therapie sind die Problemanalyse, bei der der Trigger gefunden werden muss, die Erläuterung des Verfahrens, Vorübungen zur weiten Wahrnehmung, damit man nicht eng fokussiert ist, tiefere Analyse des Problems und vor allem das Durchlaufen des Prozesses und darin die Wahrnehmung der eigenen Gefühle.

In der Introvision gibt es nichts zu tun, als wahrzunehmen. Der Klient wird bewusst in die Stresssituation geführt. Dafür dient später auch die Aufnahme. Der Klient beobachtet seine Körperreaktionen, was von Schweißausbrüchen bis hin zu Panikattacken gehen kann. Es ist wichtig, das richtige Stresslevel zu finden. Während einer Panikattacke kann der Klient nicht mehr reagieren. Dann ist es wichtig, aus der Paniksituation wieder herauszuführen. Zu geringer Stress führt nicht zu den gewünschten Reaktionen, daher ist es wichtig, den Klienten auf ein mittleres Erregungsniveau zu führen. Dann ist es optimal. Nach ca. 10 Minuten bricht der Therapierende die Reaktion ab und der Klient beschreibt seine Reaktion. Um mehr geht es nicht. Der Therapeut zeichnet den Abschnitt auf, mit dem er den Klienten in die Stresssituation führt. Nun geht es darum, die Reaktionen zu beobachten, zuzulassen und nicht zu bewerten. Weiterführend führt dann die Frage, “Was ist das eigentlich Schwierige für mich an der und der Problemsituation?”, führt häufig zu dem tiefer liegenden Problem.

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