Wie bereits in dem Beitrag “Stress und Resilienz” erwähnt, gibt es verschiedene Stressoren, die Stress hervorrufen und verschiedene Methoden, die Stress-Resilienz zu steigern. Bleibt die Frage, wie sich eine gute Resilienz in stressigen Situationen bezahlt macht. Welche Auswirkungen hat Stress auf wenig resiliente Personen und welche auf sehr resiliente Personen?
Was passiert in einer Stress-Situation?
Im Stress werden unsere Energiereserven mobilisiert, um in einer Gefahrensituation angemessen reagieren zu können. Während die Flucht vor einem Raubtier die freigesetzte Energie rechtfertigt, ist sie bei einem Referat hinderlich. Unterschiedliche Arten von Stress erfordern unterschiedlichen Reaktionen. Resilienz ist die Widerstandsfähigkeit im Stress. Sie hilft uns, angemessen auf die Situation zu reagieren.
Es gibt schon von der Veranlagung her vier Typen von Menschen, die unterschiedlich auf Stress reagieren:
- Robuste Typen bleiben in einer stressigen Situation ruhig und machen einen guten Job.
- Leicht zu stressende Typen machen sich schon lange vor einem Termin viele Gedanken und treiben damit ihren Stresspegel in einer Aufwärtsspirale nach oben. In der Situation angekommen verlieren sie schnell die Nerven und ihr Vorhaben misslingt.
- An Resiliente Menschen hingegen perlt der Stress zwar nicht ab, aber sie haben gelernt, anders mit dem Stress umzugehen. Sie haben Routinen aufgebaut, die ihnen helfen, nicht die Nerven zu verlieren. Dadurch erreichen sie trotz Stress ihre Ziele.
Wie entstehen die verschiedenen Typen?
Stress-Rezeptoren werden schon im Mutterleib angelegt und in den ersten vier Lebensjahren ausgebildet. So trainiert z.B. eine nervöse Mutter ihr Kind darin, selber nervös zu reagieren. Einmal gelernte Verhaltensweisen zu ändern ist mühsam. Mühsam, aber nicht unmöglich. Resilienz kann gelernt werden. Gezieltes Training hilft, in Stress-Situationen immer wieder zur Ruhe zu kommen und den Abstand zwischen Reiz und Reaktion auf ein angemessenes Maß zu erhöhen. Mit Hilfe eines solchen Trainings kann man sogar die Stress-Rezeptoren verringern.
Was hilf, die Resilienz zu stärken?
Ein gutes Netzwerk, Optimismus, Akzeptanz, … eben die sieben Säulen der Resilienz. Die wurden bereits in den 1960er Jahren von Emmy Werner und Ruth Strauss entdeckt. Aber die Zeiten wandeln sich.
Durch digitale Medien fühlen wir uns vielfach unter Druck gesetzt. Da müssen wir bewusst auch mal eine Pause einlegen. Z.B. können wir eine Zeit am Tag festlegen, in der digitale Medien nichts verloren haben, oder das Handy beim gemeinsamen Abendessen offline schalten.
Folgende Fragen helfen weiter: Was hilft mir zu entspannen? Wie kann ich das in den Alltag einbinden? Schon im Vorfeld überlegen: Wie kann ich in Stress-Situationen reagieren? Einer der größten Stresskiller ist Dankbarkeit. Daher noch die Frage: Wofür kann ich dankbar sein?
Wie schnell geht das?
Resilient zu werden ist ein Lernprozess. Das Durchführen einer Übung wirkt nicht sofort. Schritt für Schritt werden Rituale das Leben entschleunigen. Neue Verhaltensweisen werden alte ersetzen. Dankbarkeit wird Gejammer ersetzen und eine damit stabile Basis für ein selbstwirksames Leben bilden.
Weiterführendes
Knappschaft: DIE SPRECHSTUNDE – Stress und Resilienz. URL: https://www.youtube.com/watch?v=ZHr3MlMcShg