Der Begriff “Netzwerkdidaktik” umfasst die didaktische Nutzung von Netzwerken, insbesondere digital vermittelter Netzwerke. Verwandte Begriffe sind “Didaktik im Netz” oder “pädagogisches Netzwerk”. Der Begriff bringt zum Ausdruck, dass Bildung nicht nur im Gegenüber von Lehrenden und Lernenden geschieht, sondern dass Netzwerke von Lernenden ein hohes Potential besitzen. Solche Netzwerke besitzen etwa im Zusammenhang des “Lebenslangen Lernens” oder in beruflichen Kontexten eine große Bedeutung.
Berufliche Handlungsanforderungen sind in der Regel sehr vielseitig und im Wandel begriffen. Sie erfordern deshalb Kenntnisse, die sich nicht im Studium oder in der Ausbildung vermitteln lassen. Berufliche Netzwerke sind wichtig, weil sie einen Austausch mit anderen Experten ermöglichen und die Chance bieten, an aktuelle Informationen, Erfahrungen und ein Feedback zu eigenen Handlungsstrategien zu gelangen.
An Schulen und Hochschulen bieten didaktisch ausgestaltete Netzwerke eine Möglichkeit zu kollaborativem Arbeiten. In der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenarbeit lassen sich mit solchen Netzwerken neue Zielgruppen erreichen.
Ein gutes Beispiel bieten Alumni-Netzwerke, die Absolventen nicht nur zum Spenden für ihre ehemalige Institution auffordern, sondern die durch Bildungsangebote einen Wert für die Alumni besitzen.
Für ein Netzwerk mit Bildungscharakter ist allerdings mehr erforderlich als ein Social-Media-Zugang. Es geht um die Anwendung von Bildungstheorien wie dem CSCL (Computer Supported Collaborative Learning) in der Praxis.