Gemeinschaft und Resilienz

Zu den Säulen der Resilienz gehört die Netzwerkorientierung. Warum ist die so wichtig? Was können wir tun, um sie zu fördern? Darum geht es im heutigen Beitrag.

Gemeinschaftsbezug – eine Säule der Resilienz

Traumatische Erlebnisse gehören zum Leben dazu. Die lassen sich also nicht vermeiden. Wenn wir Teil einer stabilen Gemeinschaft sind, dann können wir die daraus resultierenden Probleme gemeinsam angehen.

Stirbt beispielsweise ein naher Angehöriger, so ist es in manchen Gemeinschaften üblich, den Trauernden durch Hilfe im Haushalt zu entlasten. Dadurch wird nicht nur Arbeit erledigt, die der Trauernde in dem Moment nicht selber erledigen kann. Er hat auch regelmäßig Menschen in der Nähe, mit denen er sprechen kann. Manchmal sind Unterstützung bei Behördengängen oder die Formulierung eines offiziellen Briefs eine große Hilfe.

Kinder können vieles verarbeiten, wenn sie in einer intakten Familie leben. Liegt die Ursache des Traumas innerhalb der Familie, dann können andere Verwandte, Nachbarn oder Freunde und deren Eltern Rückhalt in schweren Zeiten geben. Manche Lebensgeschichte ist erstaunlich. “Die Kinder der Kauai-Studie waren WeltmeisterInnen im Netzwerkorientierung.” (B. Bretthauer in Die 7 Säulen der Resilienz).

Gemeinschaft bauen und stärken – praktische Tipps

Wir alle leben in einer Gesellschaft. Wir sind nicht wirklich allein. Aber auch innerhalb der Gesellschaft können wir alleine sein. Unsere Kontakte können oberflächlich sein und bleiben. Solche Kontakte bieten nicht den angestrebten Halt. Überkommt uns dann eine Krise, dann trägt diese Gemeinschaft nicht. Aber das ist kein unabwendbares Schicksal. Gemeinschaften können wir bewusst bauen und uns oder den uns Schutzbefohlenen so Rückhalt schaffen.

Was sind Kriterien einer tragfähigen Gemeinschaft? Eine tragfähige Gemeinschaft machen gemeinsame Ziele aus. Zudem sollten die Mitglieder der Gemeinschaft bereit sein, sich in der Gemeinschaft zu engagieren, Ein gegenseitiges Geben und Nehmen sollte die Regel sein. Und in einer starken Gemeinschaft hat jeder aufrichtiges Interesse am anderen.

Möchte ich meine Gemeinschaft stärken, dann kann ich dies aktiv tun. Ich kann nicht andere verändern, aber mein eigenes Verhalten kann ich sehr wohl beeinflussen. Daher gilt es zunächst selber in den Auf- oder Ausbau der Gemeinschaft zu investieren. Eine solche Investition besteht weniger aus Geld denn aus Zeit. Wenn ich bereit bin, dem anderen Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, dann vertieft das die Gemeinschaft. Vertraue ich dem/der anderen, dann wird der-/diejenige auch mir vertrauen. Wir können dann Persönliches miteinander teilen. Das wiederum vertieft und stärkt die Gemeinschaft.

Quellen

Bretthauer, B. (2021). Die 7 Säulen der Resilienz. Ausschnitt aus dem Fachtag zum Thema Resilienz der Graf Recke Stiftung. URL: Die 7 Säulen der Resilienz – BBQ aktuell (bbq-aktuell.de)

Yoder, C. (2020). Heilsam mit traumatischen Erlebnissen umgehen

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