Um Resilienz zu fördern, ist es wichtig, die Schutzfaktoren der Klienten zu stärken. Das sind nach dem 7-Säulen-Modell:
- Optimismus
- Akzeptanz
- Lösungsorientierung
- Selbstregulierung
- Verantwortung übernehmen
- Netzwerkorientierung
- Zukunftsplanung
Wie kann man die Faktoren der Resilienz mit tiergestützter Pädagogik fördern? Um diese Frage beantworten zu können, schauen wir zunächst einmal genauer hin, was eigentlich tiergestützte Pädagogik ist. “Unter tiergestützter Pädagogik werden alle Maßnahmen verstanden, die einen positiven Effekt auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen haben – und zwar durch das Zusammenarbeiten mit einem Tier. Vor allem Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten können so ihre sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten ausbauen.” (Tiergestützte Pädagogik, forum-verlag) Die hierfür eingesetzten Tiere benötigen spezielle Eigenschaften oder eine spezifische Ausbildung. Ein Therapie-Hund, kann nur helfen, ein Kind zu beruhigen, wenn er selber Ruhe ausstrahlt. Ein Therapie-Pferd muss besonders einfühlsam auf seinen Reiter reagieren. Im Folgenden ein Beispiel, wie tiergestützte Pädagogik bei der Resilienz-Förderung eingesetzt werden kann.
Resilienz-Förderung mit einem Therapie-Hund
Tiere lügen nicht. Gerade Kinder, die häufig Double-Binds, also widersprüchlichen Botschaften, ihrer Bezugspersonen ausgesetzt waren, wissen dies zu schätzen. Im Erstkontakt mit einem Tier sollte der Pädagoge / die Pädagogin dem Kind erklären, wie es dem Tier begegnet. Ein allzu stürmisches Verhalten wird von den meisten Tieren als Bedrohung empfunden. Also lernt das Kind, sich selber zu regulieren (#Selbstregulation). Je mehr dies dem Kind gelingt, desto optimistischer ist es auch im Blick auf andere Herausforderungen (#Optimismus).
Auch in die regelmäßigen Umgangsweisen wie Füttern, Fellpflege, Gassi-Gehen, etc. kann das Kind einbezogen werden. So lernen Kinder, Verantwortung für das Tier zu übernehmen (#Verantwortung-übernehmen).
Tiere werden als beruhigend empfunden. Das Streicheln des Hundes kann Anspannungen lösen. Auch dies ist einem Form der #Netzwerkorientierung. Wo Körperkontakt zu Menschen manchmal als bedrohlich empfunden wird, kann ein Tier durch seine Ehrlichkeit überzeugen.
Um den Kontakt zum Tier zu vertiefen, sind Kinder in der Regel bereit, ihr Verhalten dem Tier anzupassen. So entwickeln sie Lösungsansätze (#Lösungsorientierung), planen ihre Termine um das Tier herum (#Zukunftsplanung) – wenn beispielsweise verschiedene Kinder der Gruppe etwas mit dem Hund unternehmen möchten – und lernen durch die Akzeptanz der rassetypischen Eigenarten des Hundes auch ihre eigenen Eigenarten eher zu akzeptieren (#Akzeptanz).
Weiterführende Links
Tiergestützte Pädagogik – Definition und Ziele der Tierpädagogik (forum-verlag.com)